Sonntag, 14. Dezember 2014

Buchrezension: Volker Reinhardt "Alexander VI. Borgia - Der unheimliche Papst"

Bereits Ende November habe ich dies Biographie über Alexander VI. zu Ende gelesen, hatte aber bisher überhaupt keine Zeit, eine Rezension zu schreiben. Oh man, die besinnliche Weihnachtszeit... Kennt ihr das? Plötzlich wollen alle was von einem "Gehen wir essen?", "Gehen wir auf den Weihnachtsmarkt?", etc... Es ist mir immer wieder ein Rätsel, warum man diese Treffen nicht auch auf die anderen 11 Monate verteilen kann. O.O Schön sind sie trotzdem! :D 

Nun zum Buch:

Volker Reinhardt "Alexander VI. Borgia - Der unheimliche Papst"




Zum Autor:
Volker Reinhardt war mir vor diesem Buch nicht bekannt. Er ist ein Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit und schreibt viele, wie der Buchrücken es nennt, "seriöse" Biographien.

Zum Buch:
Der Buchrücken, abgesehen von den zusätzlichen drei Bewertungen anderer literarischer Kreise, Menschen und Zeitschriften, verspricht Folgendes:
"Der Renaissance-Papst Alexander VI. - mit bürgerlichem Namen Rodrigo Borgia (1431 - 1503) - liefert durch seinen skrupellosen Lebens- und Herrschaftstil bis heute Stoff für Legenden, Romane und Filme. Volker Reinhardt erzählt höchst anschaulich das Leben des schrecklichsten Papstes der Geschichte."
So weit, so gut. Ich habe mich also auf eine seriöse Biographie gefreut, die gespickt ist mit Intrigen, Liebe, Skandalen, Gewalt und Macht. Im Grunde geht es auch genau darum, nur leider tauchen in dem Buch so viele Personen, so viele Orte, so viele Details auf, dass es mir fast unmöglich war, gedanklich hinterher zu kommen. Halb durch das Buch habe ich überlegt mir eine Mindmap zu schreiben, um irgendwie einen Überblick zu erhalten, wer was wo genau zu welchem Zeitpunkt tut und das dann in was für einem Zusammenhang mit anderen Geschehennissen steht. Natürlich habe ich mir doch keine geschrieben und versucht mich so durchs Buch zu hangeln. Das ist mir leider mehr schlecht als recht gelungen. Das Buch ist stellenweise sehr zäh, gefüllt mit so vielen Namen, dass man, insofern man nicht bereits in der Thematik verwurzelt ist, kaum eine Chance hat den Überblick nicht zu verlieren. Zwar ist jedes Kapitel mit einer Überschrift und einem Zeitraum versehen und zusätzlich in Unterüberschriften geteilt, die einem immerhin ein wenig helfen durch die Geschichte zu kommen, aber trotzdem sind es sehr viele Informationen auf einmal.

Fazit:
Das Buch ist definitiv eine gut recherchierte, seriöse Biographie, hat jedoch meine Erwartungen nicht erfüllt, da ich vor allem in Bezug auf Liebe, Skandale und Machtspielchen mehr dreckige Details erwartet habe. Man hört so viel über die Borgia, sieht so viel und kann so viel lesen, dass ich auch von diesem Buch etwas mehr Brisanz erwartet habe. Sicherlich kommt dieses Buch der Wahrheit näher, als die zahlreichen Romane und Verfilmungen und eventuell habe ich nun eine gute Grundlage, um mich so einer Art von Buch/Film zu widmen, jedoch habe ich eben genau das auch hier erwartet. Es macht das Buch nicht schlechter, sondern zeigt eher auf, dass sich Wahrheit und Romane auch bei existierenden Personen deutlich unterscheiden und man gut überlegen sollte, was genau man lesen möchte, die wahre Geschichte oder eben etwas Unterhaltsames.

Leseempfehlung:
Es kommt sehr darauf an, woran man interessiert ist. Will man Fakten, geschichtliches Hintergrundwissen und hat man eventuell schon ein Basiswissen über diese Zeit, ist das Buch sicherlich eine gute Lektüre. Will man eher etwas Unterhaltsames, leichte Lektüre über eine Familie die außer Rand und Band war, sollte man eher zu Romanen oder Filmen greifen. Obwohl ich selbst gerne gelegentlich Biographien lesen, bin ich nur schleppend durch diese gekommen, da sie wirklich unendlich viele Details liefert. Daher bin ich jetzt erstmal wieder von Biographien geheilt. 

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